DFÄ im KICKER vor der Ärzte-WM in Wien 2023

FUSSBALLTURNIER IN WIEN
Ärzte spielen um WM-Titel
Armes Fußball-Deutschland, seine Männer-Nationalmannschaften stecken tief in der Krise … stimmt
nicht! Zwei Teams können in dieser Woche in Wien erneut Weltmeister werden. Bei der World
Medical Football Championship ist die deutsche Ärztemannschaft sowohl im Turnier der Champions
(U 45) als auch bei den Masters (Ü 45) vertreten. Die Jüngeren wurden 2013 in Budapest
Weltmeister, die Älteren während der richtigen WM 2014 im brasilianischen Natal. 2017 wurden in
Leogang/Österreich die Medaillen verpasst. Einige Akteure wie der Gießener Torhüter und Urologe
Dr. Kai Braun könnten jetzt einen WM-Titel-Hattrick feiern. Prof. Werner Krutsch, heute
Kniespezialist und Mannschaftsarzt des 1. FC Nürnberg, bringt als ehemaliger DFB-Pokal-Teilnehmer
mit dem VfB Stuttgart die beste Spielpraxis mit. Der 43-Jährige ordnet das Niveau der 24 Champions-
Teams insgesamt „auf deutschem Bezirksliga-Niveau“ ein. Die Gegner aus Ungarn und Tschechien
haben in der Regel einige Ex-Profis im Aufgebot. Im Wiener „Sportcenter Donaucity“ sind in sieben
Tagen sechs Partien zu absolvieren. Da droht Verletzungsgefahr. „Aber wir sind ja ein Team, das
genauso viele Arztkoffer wie Spieler dabeihat“, lacht Krutsch. Spaß muss sein – einen tieferen Sinn
haben diese Begegnungen gleichwohl: Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die
Ukraine haben die kickenden deutschen Ärzte anhaltend medizinisches Gerät und Medikamente für
die Versorgung der Menschen in der Ukraine gespendet. Ukrainische Kollegen, die nicht im
unmittelbaren Noteinsatz sind, erhielten und erhalten weiterhin die Gelegenheit zur Weiterbildung
in den Praxen und Kliniken ihrer deutschen Fußballfreunde.
Autor: JÖRG JAKOB

Quelle: KICKER, Ausgabe vom 3.7.2023