WMFC 2023 Wien – 3. Spieltag Morell-Cup – Deutschland 2:1 Kolumbien II “Cafeteros”

4.7.2023

Es ging um alles – wie so oft, steht vor dem letzten Gruppenspiel unserer Champions-Mannschaft fest: Wir brauchen einen Sieg um ins Viertelfinale einzuziehen!

Um 16:45 war Anpfiff zum Spiel gegen Kolumbien II – die „Cafeteros“. Das Spiel startete schnell. Wir hatten ein paar schöne Kombinationen bis vor den Strafraum der Gegner, bis das Spiel an Härte zunahm. Körperliche Härte in Zweikämpfen ist im Männerfußball normal, aber es sollte stets fair und sportlich zugehen. Grundsätzlich stellten sich die Gegenspieler aber lange vor den Ball, um die Ausführung des fälligen Freistoßes zu verhindern oder gaben den Ball erst gar nicht frei. Hierdurch wurde unser „Hennes“ leider zum „Opfer“, denn ohne unfair oder brutal den Ball aus den Händen des Gegenspielers zu nehmen, beschwerte der sich lautstark. Die Schiedsrichter wollten Ruhe in das mittlerweile ruppige Spiel bringen und zeigte beiden die gelbe Karte. Das sollte sich später noch rächen… Das Spiel verlief weiter recht zerrissen. Nur wenige Kombinationen wurden bis zu einem Abschluss gebracht. Meistens blieb es bei langen Bällen und Zweikämpfen von Box zu Box. So war es auch nur logisch, dass ein Freistoß zum Dosenöffner für uns wurde. Aus gut 40 Metern schlug Simon Keyßner den Ball in den 16er, wo ein „Cafetero“ selbst, den Ball ins eigene Tor Köpfte – 1:0 Deutschland. So sollte es dann auch in die Pause gehen. Nach eigentlich gutem Start fiel aber schon bald der Ausgleich: nach 3 verlorenen Zweikämpfen rund um die Mittellinie spielten sich die Kolumbianer in eine gute Flankenposition und brachten den Ball gefährlich zwischen 11er und 5er. Trotz des Größenvorteils unserer Abwehr konnten wir den Kopfball nicht verhindern, der dann knapp aber sicher hinter der Linie oben links landete – 1:1.

Beide Mannschaften wussten, dass nur ein Sieg die Qualifizierung für die Endrunde bringen würde und so motiviert ging es dann auch zur Sache. Die vorhin angesprochene gelbe Karte gegen „Hennes“ sollte nun Folgen haben. Ein aufspringender Ball, ein nicht ganz optimales Timing beim Zweikampf führte zur berechtigten 2. gelben Karte und folgerichtig dem Platzverweis – ab ca. der 50. Minute spielten wir nur noch zu 10. In allen Köpfen nicht nachvollziehbar, wie wir in Unterzahl gehen konnten, hätten doch die „Cafeteros“ bereits in der 1. Hälfte durch eine Tätlichkeit mit bewusstem Treten auf die Wade des am Boden liegenden Ehleiters mit einer roten anstelle einer gelben Karte bestraft werden müssen. Insgesamt wurden 18 (!) gelbe Karten verteilt, aber eben auch noch eine zweite gelb-rote Karte. Ehleiter, clever wie er ist, blieb stehen als „Valencia“ an ihm und dem Schiedsrichter vorbeigehen wollte. Valencia checkt ihn zu Boden direkt vor den Augen des Schiedsrichters, der keine andere Wahl hat, als den bereits verwarnten Kolumbianer mit gelb-rot vom Platz zu stellen.

Die letzten 10 Minuten hieß es also 10 gegen 10! Es wurde angelaufen und die Einwechslung von Schleese brachte noch mehr Offensivdruck. Gefüttert durch die feine Klinge von Keyßner, wurden Endres, Scharrer und Schleese in die offenen Räume geschickt. Endres ließ seine Klasse aufblitzen im “klein-klein” unter Druck, aber blieb heute leider ohne Tor. Es kam zu immer mehr schönen Kombinationen und Abschlüssen, doch irgendwie schafften es die „Cafeteros“ immer wieder ein Körperteil dazwischen zu bringen. Fast alles Schüsse wurden abgeblockt. Zwei Minuten vor Ende war es wieder ein Freistoß nach einem überharten Einsteigen der Kolumbianer halbrechts ca. 40m vom Tor entfernt, der das Spiel prägen sollte. Keyßner bringt den Ball konzentriert auf den 11m-Punkt, wo Tobias „Mr. Goal“ Scharrer seinen Premium-Kopf am höchsten schraubte und den Ball unhaltbar in die linke Ecke einnickte – die Freude kannte keine Grenzen – 2:1 für uns – da verhieß Viertelfinale. Das souveräne Ballhalten und „Zeitspiel“ an den Eckfahnen, wie man es kennt, brachte dann verdientermaßen den Schlusspfiff und den EINZUG INS VIERTELFINALE der WMFC 2023 in Wien.

Das Team um Trainer Ebersohn ist verdient in die Endrunde eingezogen. Eine absolut herausragende kämpferische Teamleistung ALLER Spieler lässt nun hoffen und träumen – noch 3 Spiele bis zum Titel!